Aufgrund der verschiedenen Schärfegrade sowie unterschiedlichem Aufbau und Größe eignen sich nicht alle Chiliarten gleichermaßen für meine Produkte. Deshalb beschränke ich meine Anzucht auf die später genannten 5 Chilisorten. Ich verwende gern die Jalapeño, die sich durch ihre Dickfleischigkeit auszeichnet. Da Jalapeños aber eher im unteren bis mittleren Bereich der Schärfeskala zu finden sind, kommen auch andere Chiliarten, wie z. B. Cayenne oder auch Thai-Chili zum Einsatz. Durch die speziellen Aromen und der besonderen Schärfe wegen, verwende ich für meine schärfsten Saucen außerdem die Habanero in Kombination mit der Carolina Reaper. Zusammenfassend habe ich mich bei der Auswahl an Chilis somit für die Sorten Jalapeño, Cayenne, Thai Dragon Chili, Habanero Red sowie Carolina Reaper entschieden.
Da Chilisamen aus selbst angebauten Chilis durch die Insektenbestäubung nicht sortenrein sind, können im Folgejahr Chilis entstehen, die nicht derselben Vorjahresqualität und -schärfe entsprechen. Da dies jedoch essentiell ist, um die gleichbleibende Qualität meiner Produkte aufrecht zu erhalten, kaufe ich ausschließlich Saatgut aus sortenrein gezogenen Chilis, zumeist auch von denselben Saatgut Händlern.
Die Anzucht beginnt bereits Anfang Januar mit dem Kauf der entsprechenden Menge an Samen für die Saison. Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, die Samen vor dem Einpflanzen zunächst für mindestens 24 h in kleinen Schnapsgläsern in frischem Kamillentee quellen zu lassen. Das erhöht die Keimfähigkeit um Einiges.
Danach pflanze ich sie in Anzuchterde, immer zu zweit in ein kleines Töpfchen einer Topfplatte im Zimmergewächshaus. Nach der Beschriftung des Gewächshauses mit der Chilisorte geht´s mit Verdunkelung ins Warme (Wärmematte/Badezimmer Fußbodenheizung, Handtuch über die kleinen Gewächshäuser). Nach ca. 8-14 Tagen, je nach Chilisorte, stoßen sich die ersten Keimlinge schon den „Kopf“ an der Abdeckhaube. Nun ist es Zeit für sie, das Licht zu erblicken.
Damit die Pflanzen kräftig Wurzeln bilden können, unterstütze ich sie dabei mit künstlichem Sonnenlicht. Es handelt sich hierbei um spezielle Pflanzenaufzuchtleuchten mit blauem und rotem Licht.
Sobald sich neben den zwei Keimblättern die ersten echten Blätter gebildet haben, topfe ich die Chilis in größere Töpfe mit Blumenerde um. Bei einer Anzahl von 120 bis 150 Pflanzen brauchen sie schon ordentlich viel Platz. Da unsere Kinder schon groß sind und ihre eigenen vier Wände haben, sind ihre alten Kinderzimmer ein idealer Aufzuchtplatz. Die Pflanzen haben nun Ende April schon eine Höhe von ca. 25 – 30 cm (siehe Anzucht und Pflege)
Nachdem Mitte Mai die Eisheiligen vorbei sind, kommen sie, zur Freude meiner Frau, endlich ins Freie. Dabei ist zu beachten, dass sie am Anfang kein direktes Sonnenlicht bekommen, weil sonst die Blätter verbrennen.